Big Brother Is Watching You

The thing that scares me most is being submerged under cold deep water, because I fear a painful death….The thing that scares me most...Langsam, beinahe vorsichtig wagen sich die Zuschauer in den Theatersaal, während im Hintergrund die Schauspieler von ihren schlimmsten Ängste erzählen, immer und immer wieder. The thing that scares me most is isolation, because I can't stand to be alone. Neugierig beäugen die Leute von ihren Plätzen die Bühne wo seltsam verzerrte Gesichter, gefangen im Schmerz, darauf warten, dass auch der letzte Zuschauer seinen Platz eingenommen hat. The thing that scares me most is rats, because they can tear your face of in a matter of seconds...Und die Musik beginnt. Sie erdrückt alle Gespräche, erweckt nichts als Grauen in den Menschen und erweckt die Figuren auf der Bühne zum Leben. Schreie erfüllen den Raum, die Charaktere gefangen in einem verworrenen Tanz als würden sie von einer unsichtbaren Macht gefoltert werden. Ein Mädchen am Rand der Bühne greift sich an die Kehle, als würde sie ertrinken. Weiter hinten kreischt ein Junge, die Hand ausgestreckt nach seiner Mutter, die er auf ewig verloren hat. Sie alle sind gefangen in ihren schlimmsten Ängsten. Das ist Room 101. Das ist 1984.

Seit September hat mein Acting Kurs angestrengt an dem Stück gearbeitet und Anfang Februar war endlich der Tag der Aufführung gekommen. Wir hatten das Privileg im Gulbenkian Theatre an der University of Kent zu spielen. Es fühlte sich seltsam an, dass der Moment, auf den wir vier Monate lang hin gearbeitet hatten, gekommen war. Unsere einzige wirkliche Vorstellung war viel zu schnell vorbei. Trotzdem bin ich sehr dankbar, diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen und muss an dieser Stelle noch einmal das englische Schulsystem dafür loben, dass es so ein umfangreiches Angebot an Fächern hat, die sich nicht nur auf den akademischen Bereich beschränken. 

 

Im Folgenden haben meine Freundinnen Nora und Hannah ihre Meinungen zu 1984 kurz zusammengefasst.

 

 


 

Mir hat das Stück total gut gefallen. Wir saßen in der ersten Reihe und das war pretty intense. Jule hat total gut gespielt, am Anfang musste sie ganz ruhig auf der Bühne sitzen, ohne sich zu bewegen und sie war echt die einzige, die das geschafft hat. Das Stück war sehr laut und agressiv, würde sagen, wenn das Ziel war, dass sich das Publikum unwohl fühlt dann - Ziel erreicht. 

Die Story war nicht ganz einfach zu verstehen, aber dank Jule hatte ich mich vorher schon mal informiert. Dann war es ganz leicht. 

Die Atmosphäre war intense. Man konnte nicht voraussehen was als nächstes kommt; das war echt spannend. 

 


Wie Nora bereits geschrieben hat saßen wir in der ersten Reihe, wodurch wir, logischerweise, sehr nah dran waren. Das Stück begann damit, dass alle anfingen zu schreien und spastische Bewegungen zu machen...direkt 50cm von uns entfernt. Nach dem sehr aufmerksamkeitserregenden Anfang mussten sich gaube ich  alle Zuschauer erst mal wieder fassen um dann der Handlung gut folgen zu können. Diese war zwar sehr zerrupft, hat aber für das Stück Sinn gemacht und den Zuschauer gefasst. Ich mochte 1984 sehr, sehr gerne, auch wenn man sich konzentrieren musste, um der Handlung zu folgen und es auf keinen Fall ein leichtes Stück ist. Gerade deswegen war ich so begeistert davon wie gut Jule und die Anderen aus dem Acting Programm das Thema aufgegriffen haben und das Buch in ein Theaterstück verwandelt haben. Auch wenn das Thema sehr schwer ist, haben sie es geschafft momentane Szenen einzubauen, welche die Audienz zum lächeln gebraucht haben. Allgemein ein sehr gutes Stück, welches mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, als es bekommen hat.